Aufgrund des 9-Euro-Tickets sind die Züge aktuell sehr ausgelastet und es kommt vermehrt zu Verspätungen. Hinzu kommen coronabedingte, oft sehr kurzfristige, Personalausfälle, die mehr Zugausfälle bedeuten. Diese besonderen Herausforderungen für Mitarbeitende und Fahrgäste führen zu Frustration auf allen Seiten – und leider auch immer häufiger zu handgreiflichen Aggressionen gegenüber Fahrgastbetreuer:innen und Triebfahrzeugführer:innen.
Das Problem ist nicht neu – Beleidigungen, Bedrohungen und sogar tätliche Angriffe gegen Zugpersonal nehmen seit Jahren kontinuierlich zu.
Das zeigen Erhebungen des Deutschen Gewerkschaftsbundes und auch start muss diesen traurigen Trend beklagen – und reagiert.
Mitarbeitende erhalten Schulungen zur Deeskalation
Um Mitarbeitende und Fahrgäste bestmöglich zu schützen, begegnet start aggressivem Verhalten in erster Linie deeskalierend. Fahrgastbetreuer:innen und Triebfahrzeugführer:innen handeln mit besonderem Fingerspitzengefühl, um die Fahrgäste, aber auch sich selbst, zu schützen.
Dazu erhalten sie regelmäßig spezielle Schulungen, in denen sie auch Maßnahmen zur Gewaltprävention erlernen. Das Zugpersonal im Netz Niedersachsen Mitte wird zudem gemäß der Gewerbeordnung §34a Bewachungsgewerbe ausgebildet und geprüft.
Eigenschutz vor Fremdschutz, Hilfe rufen!
„Kommt es zu kritischen Situationen, greift ein festgelegter Verhaltenskodex, der Maßnahmen zu verschiedensten gewaltsamen Szenarien berücksichtigt“, erklärt der start Safety Manager Daniel Hentschel. Am wichtigsten, sowohl für das Zugpersonal als auch für die Reisenden, ist der Eigenschutz und bei Bedarf direkt Hilfe zu rufen.
Fahrgäste können über die Wechselsprechanlagen in den Zügen Kontakt mit dem Zugpersonal aufnehmen oder das Sicherheitspersonal ansprechen, das aktuell zusätzlich in den start Netzen zum Einsatz kommt. Ist das nicht möglich oder Gefahr im Verzug, sollte immer die Bundespolizei oder die Polizei über den Notruf 110 eingeschaltet werden. Einfach nur zusehen ist in jedem Fall die schlechteste aller Optionen.
Das Zugpersonal, also Triebfahrzeugführer:innen und Fahrgastbetreuer:innen, ggf. zusammen mit der Sicherheitsfachkraft, nutzen zunächst ihre erlernten Kompetenzen, um die Situation zu deeskalieren und Gewalt zu verhindern. Gelingt das nicht, können sie die Bundespolizei direkt für schnelle Hilfe anfordern.
Oberstes Ziel = Keine Gewalt!
Gewalt wird auf den Strecken, die start betreibt, nicht geduldet. Der Schutz des Personals und der Fahrgäste hat oberste Priorität.
In vielen Linien der von start betriebenen Strecken sind inzwischen Überwachungskameras installiert und die Zahl ist steigend. Diese tragen maßgeblich dazu bei, dass die Hemmschwelle für körperliche Angriffe höher liegt. Außerdem können Täter:innen mithilfe der Aufzeichnungen ermittelt und für begangene Straftaten belangt werden.
Ärztliche und psychische Betreuung ist gewährleistet
Die Strafverfolgung für alle tätlichen Angriffe im Zug ist start ein wichtiges Anliegen. Noch wichtiger ist jedoch die Betreuung der Mitarbeitenden, die Gewalt erlebt haben. start nimmt in jedem Fall umgehend Kontakt mit den betroffenen Mitarbeiter:innen auf und bietet konkrete Unterstützung an. Zudem wird dem Arbeitsschutz entsprechend ein Durchgangsarzt bzw. eine Ärztin eingeschaltet, der/die bei Bedarf weitere Maßnahmen einleitet.
start hat für alle Anliegen zudem eine spezielle, kostenlose und anonyme Hotline eingerichtet, die alle Mitarbeiter:innen jederzeit nutzen können.
Gegenseitiger Respekt bringt uns gerade in Krisenzeiten voran
Wir möchten, dass jeder sich in unseren Zügen sicher fühlt und ein angenehmes Fahrerlebnis bieten. Unser Personal gibt sein Bestes. Wir wünschen eine gute Fahrt mit start!